Es begab sich im Jahr 1952. Der Posaunenchor der evangelischen Martinsgemeinde Drensteinfurt wurde gegründet. Zunächst noch mit wenigen Bläsern, wuchs die Anzahl der Mitglieder des Chores in den darauffolgenden Jahren stetig an. Vor allem die Begleitung der Gottesdienste, das Spielen von Chorälen stand in der Gründungszeit im Vordergrund und hat sich bis heute als wesentliches Merkmal erhalten. Ganz im Sinne Johannes Kuhlos, Mitarbeiter des 150. Psalms zu sein.

Die Ausbildung von Jungbläsern war von Anfang an immer ein wesentlicher Aufgabenbereich des Chores. In den achtziger Jahren zählte der Chor kontinuierlich an die 40 Mitglieder. Bläserfreizeiten, Fahrten zu Kirchentagen und vielfältige Veranstaltungen für Jungbläser waren die Folge. In Schulen wurde um Nachwuchs geworben, auch katholische Jugendliche kamen gern dazu. Ein Bürgermeister äußerte sich seiner Zeit mit dem Satz: „Im evangelischen Posaunenchor war jeder Drensteinfurter Jugendliche einmal Mitglied und hat versucht ein Blechblasinstrument zu erlernen.“

Zum 50 jährigen Bestehen des Chores war der damalige LPW Karl-Heinz Saretzki sehr überrascht über die vielen anwesenden Gäste. Neben kirchlichen Vertretern waren alle Verbände, Interessensgemeinschaften, Vereine, Verbände und politische Vertreter anwesend. Dies zeigt die tiefe Verbundenheit des Chores mit den dort lebenden Menschen: „Ihr habt ja hier ein hohes Ansehen!“

Der Posaunenchor spielt außerhalb der Gottesdienste sowohl in evangelischen als auch in katholischen Kirchen, bei Sommerfesten im Malteserstift, beim Weihnachtsmarkt, zu Geburtstagen von Senioren, bei Kirchentagen, Jubiläen, Kreisproben, Feiern oder Gedenktagen wie Volkstrauertag, auf Friedhöfen und vieles mehr. So werden im Jahresverlauf über 30 Einsätze gespielt. Dabei haben wir im Laufe der Jahre unser christliches Verständnis nie verloren. Bei Auftritten, die nicht über eine christliche Gemeinde organisiert und durchgeführt werden, legen wir großen Wert auf unseren christlichen Auftrag. Choräle haben immer ihren festen Platz.

Heute zählt der Chor 14 Mitglieder und aktuell vier Jungbläser. Vor allem durch den Weggang junger Bläserinnen und Bläser, die aufgrund ihres Studiums oder ihrer Ausbildung ihren Wohnsitz verlagert haben, ist die Zahl gesunken. Es freut uns aber, dass sie der Bläserarbeit treu geblieben sind. Sie spielen in anderen Chören weiter und unterstützen ihren Heimatchor immer dann, wenn sie vor Ort sind.

Im Laufe der Zeit hat sich unser Posaunenchor musikalisch immer weiterentwickelt. Heute ist das Repertoire im Vergleich zur Gründungszeit deutlich vielfältiger geworden. Neben immer noch beliebten alten Kompositionen spielen wir auch gerne zeitgenössische Musik. Ein ehemaliger Landesposaunenwart prägte den Begriff des „Westfalen-Swing“. Ich denke wir können für unseren Chor feststellen, dass uns im Laufe der Zeit, die Umsetzung heute gut gelingt.

Neben den musikalischen Interessen zeichnet sich unser Chor über die Jahre hinweg durch den guten Zusammenhalt aus. Wir sind sehr vertraut miteinander. Dies ist vor allen ein Verdienst des ehemaligen Chorleiters Dieter Losinzky. Viele seiner ersten Jungbläser sind noch immer aktive Bläserinnen und Bläser. Damit ist der Posaunenchor für uns, sowohl in der Vergangenheit, bis in die heutige Zeit hinein mehr als Kirche und Glaube, mehr als musikalisches Interesse. Er ist Gemeindearbeit. Er ist Jugendarbeit. Der Posaunenchor war und ist für viele von uns Heimat.

Kontaktperson: Herr M. Losinzky
Mail: m.losinzky@mirjam-kirche.de